Profi-Küchentipp: So bevorraten und lagern Sie Lebensmittel richtig

Für alle Fälle: So bevorraten und lagern Sie Lebensmittel richtig

Wer kennt das nicht? Einkaufen kann zuweilen ziemlich zeitraubend sein. Und oft hätte man Besseres vor, als wieder durch die Supermarktregale zu hetzen. Deshalb ist die richtige Vorratshaltung und der geplante Einkauf eine gute Möglichkeit, die Einkaufshäufigkeit zu reduzieren und dennoch immer gut ausgestattet sein – auch für ungeplante Situationen.

Trockenprodukte

Die klassischen Grundnahrungsmittel wie Mehl, Zucker, Reis oder Nudeln sollte man immer parat haben. Aber das muss nicht alles sein. Wie wäre es mal mit roten Linsen, Wildreis oder Rohrzucker? Auch sie lassen sich problemlos über längere Zeit lagern und bilden die Ausgangsbasis für viele spontane Neukreationen. Denken Sie immer daran:

  • dass angebrochene Trockenprodukte immer in fest verschließbaren Gefäßen aufbewahrt werden sollten, um sie vor Schädlingen zu schützen
  • dass einige Vorräte lichtempfindlich sind. Verzichten Sie, beispielsweise bei Gewürzen, auf durchsichtige Behälter, falls Sie diese nicht in einen dunklen Schrank stellen.
Frisches Gemüse und Obst

Für Obst und Gemüse gibt es unzählige Lagermöglichkeiten, abhängig von Sorte und Verarbeitung:

  • Kartoffeln und Zwiebeln mögen es dunkel und kühl. Ein – eventuell auch feuchter – Keller ist für sie das Richtige.
  • die meisten Gemüsesorten halten sich im Kühlschrank im Gemüsefach oder noch besser im sog. Null-Grad-Fach einige Tage gut frisch. Es gibt nur wenige Ausnahmen, wie beispielsweise Tomaten oder ganze Avocados, die nichts im Kühlschrank verloren haben.
  • Wer Frisches länger lagern möchte, bedient sich ganz einfach der Tiefkühltruhe. Wichtig ist dabei, das Gemüse vor dem Einfrieren schonend zu waschen und zu putzen. Empfehlenswert ist außerdem, es vorher zu blanchieren und dann mit Eiswasser abzuschrecken. Durch diesen Prozess werden unerwünschte Geschmacks- und Geruchsstoffe gelöst, die produkteigenen Farben bleiben besser erhalten. Achten Sie darauf, nicht zu große Portionen abzupacken bzw. am besten gleich in solchen Einheiten einfrieren, wie man sie später wie benötigt. Einmal eingefroren ist ein Portionierung nur schwer möglich. Übrigens sind nicht alle Obst- und Gemüsesorten zum Einfrieren geeignet: Salat wird matschig, Bananen werden schwarz und Avocados ebenso.

 

Außerdem gibt es natürlich noch eine Reihe, wieder in Mode gekommener Methoden, um Obst und Gemüse über einen langen Zeitraum ohne Kühlung haltbar zu machen. Dazu gehören: Einkochen, Einsäuern, Einlegen in Essig sowie Zuckern. Heutzutage geht es beim Konservieren nicht mehr nur ums haltbar machen, sondern auch um den Geschmack und um die unverfälschten Zutaten. Die eigene Marmelade, selbst eingelegter Knoblauch oder eingekochte Gartenfrüchte schmecken einfach gut – und man weiß genau, was ins Glas kommt. Also, holen Sie ruhig mal Omas Rezeptbuch aus der Schublade!

Milchprodukte/Eier

Die meisten Milchprodukte und Eier sollten durchgehend in die Kühlung. Zum Einfrieren eignen sich Milchprodukte aber in der Regel weniger gut. Süße und saure Sahne sowie Milch flocken beim Auftauen aus, Mayonnaise und Joghurt zerfallen in ihre Bestandteile.

Ausnahmen sind Butter und (Milch)eis . Hiervon kann man sich sorglos einen Vorrat anlegen.

Sogar rohe Eier lassen sich einfrieren, wenn man dabei einiges beachtet: Die Schale muss auf jeden Fall ab, denn diese würde sonst platzen. Sie können die flüssigen, rohen Eier entweder im Gesamten in einem dichten Behälter einfrieren oder man trennt gleich Eiweiß und Eigelb. Je nach Bedarf und späterem Verwendungszweck.

Wurst, Fleisch, Geflügel und Fisch

Was früher einmal besonders kritische Lebensmittel in Sachen Haltbarkeit waren, ist heute kein Problem mehr. Folgende Möglichkeiten bieten sich für die optimale Lagerung von Wurst, Fleisch und Fisch:

  • ist die Lagerung für nur wenige Tage nötig, reicht der Kühlschrank völlig aus. Wählen Sie dafür am besten die unteren Plätze, dort ist es am kühlsten. Oder, wenn Sie haben, das Null-Grad-Fach. Hier halten sich die Speisen besonders lange frisch.
  • ideal für die längerfristige Lagerung bzw. Bevorratung von Fleisch- und Fischprodukten ist natürlich die Tiefkühltruhe. Aber Achtung: mehr als drei Kilogramm am Stück sollten es nicht sein. Auch hier gilt wieder die Regel: am besten portionsweise einfrieren. Als Verpackung eignen sich am besten wiederverwendbare, lebensmittelechte und dicht abschließende Behälter.
Reserve für den spontanen Besuch

Wie schön ist es, wenn sich kurzfristig Besuch anmeldet und man ihn entspannt bewirten kann, ohne in Stress zu verfallen. Zumindest mit Kleinigkeiten oder schnellen Gerichten. Dazu gehören neben der genannten Auswahl an Grundnahrungsmitteln auch kleine Extras „für gewissen Fälle“, wie z.B. Gebäck, selbst gebackener Kuchen, eingefrorene, bereits zubereitete Gerichte oder einfach auch nur tiefgefrorene Steaks für den spontanen Grillabend. Unser Tipp: machen Sie beim nächsten Eintopf, Gulasch, Ragout, etc. einfach gleich mehr als benötigt und frieren den Rest einfach ein. Schon sind Sie bestens vorbereitet für unvorhergesehene Situationen. Auch Tartes, Quiches, und fertige Gemüsegerichte eignen sich hierfür bestens.

Möchten Sie noch mehr Küchentipps lesen? Hier geht’ zum nächsten Beitrag “Kleines Koch-Einmaleins für jedermann“.

Text: mylifecare/Haralds Kochschule